Hunker Creek
Chilkoot Trail

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Dawson City

Benannt nach dem kanadischen Geologen George Mercer Dawson, 1898 aus dem letzten grossen Goldrausch entstanden und zur Blütezeit 20- bis 30 000 Einwohner zählend, lebt heute unter anderem vom Tourismus und die Einwohnerzahl ist auf unter tausend geschrumpft.

Die Strassen sind mit Kiesbelag angelegt, bei Trockenheit staubig, bei Regenwetter matschig, und hohe Schuhe oder Stiefel sind das geeignete Schuhwerk. Die Häuserfassaden und die hölzernen Stepwalks tun das übrige dazu, dass man sich wie im Wilden Westen fühlen kann. Zahlreiche historische Gebäude sind zu bewundern, das Besucherzentrum bietet nebst den alltäglichen Informationen eine Videoschau an, in der man sich Bilder aus der Zeit des Goldrausches ansehen kann; einer der wenigen Höhepunkte darin bildet eine grosse Dredge, die kurz in Betrieb gezeigt wird.
Das Museum von Dawson ist ebenfalls sehenswert, Dokumente und Bilder aus der Zeit um die Jahrhundertwende sind zu bewundern. Weiter sind Funde von Mammutknochen, verschiedene Gesteine und eine Sammlung von indianischem Kulturgut sehenswert. Die diversen Alltagsgegenstände der Miner im ersten Stock, knapp hundert Jahre alt, sind recht gewöhnlich.
Erwähnenswert sind nicht zuletzt die verschiedenen Kneipen, von denen Klondike Kate's vorallem zum Morgenessen, das Midnight-Sun mit chinesischer Kost und feinen Burgern, der Sour-dough-Saloon zum Apero, das Triple J mit ausgezeichneten Steaks, das Westmark zum Telefonieren und der Westminster-Saloon mit Livemusik und Stimmung zu gefallen wussten. Diamond-Tooth Gerthies Gambling Hall, Kanadas einziges Lokal, in dem Glücksspiel erlaubt ist, wurde trotz den Can-Can-Girls nur von aussen betrachtet, war der richtige Zeitpunkt für den Besuch doch nach einem grossen Goldfund angesetzt.
Literarisch interessierte können das Jack-London-Center an der Ecke Eight-Avenue aufsuchen, und sich in verschiedenen Buchhandlungen der Stadt mit zahlreichen Werken von Jack London und Robert Service eindecken, aber auch zum Thema Goldwaschen ist eine rechte Auswahl vorhanden.
Wir haben das Glück, etwas von den Discovery Days, die in Erinnerung an die Entdeckung des Klondike-Gebiets, jedes Jahr Mitte August stattfinden, mitzuerleben. Besonders attraktiv ist eine Rock-Band der US-Airforce aus Anchorage, und ein regionaler Goldwasch-Wettbewerb findet ebenfalls statt.

 

Im Klondikegebiet

Auch die Gegend um Dawson hat einiges zu bieten.Der Gipfel des Midnight Dome, dem Hausberg von Dawson, ist in einer 10minütigen Autofahrt zu erreichen. Von hier aus geniesst man eine sehr schöne Rundsicht auf Dawson und den Yukon River mit der Einmündung des Klondike. Am Bonanza Creek auf Claim Nr. 6, der für Touristen reserviert ist, kann man sein Glück mit der Pfanne versuchen; der Weg dahin führt an Dredge Nr. 4 vorbei, die Grösste ihrer Art in Nordamerika.

Am Bear Creek stöbern wir zwei Miner bei der Arbeit auf. Von Mai bis Oktober arbeiten sie hier in einem 14-Stunden-Tag mit grossen Maschinen und obwohl sie möglicherweise erfolgreicher sind als wir, frage ich mich, wo auf einem Bagger die Romantik bleibt.

Wir versuchen unser Glück auch am Klondike mit pfännele, allerdings einmal mehr mit magerer Ausbeute. Ein Gewitter vertreibt uns bald. Wenigstens gibt es, als sich die Wolken lichten, zwei Regenbogen zu bewundern.

Vor der Abfahrt Richtung Süden werden das undichte Rad am Van repariert, die Vorräte ergänzt und Souvenirs eingekauft. Auf dem Klondike-Highway Nr. 2, (auf den Strassenschildern ist bezeichnenderweise ein Goldwäscher abgebildet) verlassen wir Dawson Richtung Whitehorse. Bei Steward-Crossing folgt ein weiterer Waschversuch im Steward-River, der ganz gut ausfällt, der Goldstaub ist allerdings sehr fein.
Wieder auf der Strasse sehen wir endlich den ersten Bären, nur ein mittelprächtiger Schwarzbär, dafür sitzt er am Strassenrand und lässt sich von uns nicht stören. Etwas später halten wir an den Five-Finger-Rapids, bekannten Stromschnellen im Yukon. 150 Meilen weiter südlich liegt Whitehorse, wo abends im Mad-Trapper-Saloon Pläne fürs kommende Abenteuer geschmiedet werden.

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