Hunker Creek
Chilkoot Trail

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Auf den Spuren des Goldrausches über den Chilkootpass

Skagway, Alaska, heisst der Ausgangspunkt, den wir über Carcross und den Whitepass erreichen. Das Städtchen wird kreuz und quer erkundet, die Ausrüstung für den Fussmarsch zusammengestellt und Rückfahrkarten von Bennet nach Skagway organisiert. über den ChilkootTrail - einem alten Indianerpfad, der während des Goldrausches benützt wurde, um das Küstengebirge zu überwinden und danach auf dem Wasserweg mit Kanu oder Floss ins Klondikegebiet zu qelangen - soll die Reise gehen. Von Skagway führt eine Strasse 15 km westwärts nach Dyea, wo sich der Trailhead befindet. Erledigung der Formalitäten (Selbstregistrierung beim Rancheroffice) und Start auf Schusters Rappen, mit zirka 20 Kilo Gepäck pro Nase, das sich aus Nahrungsmitteln, Zelt, Kocher, Schlafsack, warmer Kleidung, Regenzeug und natürlich der Fotoausrüstung zusammensetzt.

Auf dem ganzen Trail sind an bedeutsamen Orten Hinweistafeln mit Text und Bildern angebracht, die recht hilfreich sind, um sich die Situation während des Goldrausches vor Augen zu führen. Der Trail beginnt recht steil mit einem stetigen auf und ab während den ersten drei Meilen. Über die vielen Bächlein und Rinnsale die man überqueren muss, sind Stege gebaut. In einem Bach sind ein paar Lachse zu beobachten. In Sheep Camp, nach 13 Meilen, schlagen wir das Zelt auf und sind nicht mehr motiviert, etwas zu kochen. Der heftige Regen in der Nacht, der zu einer mitternächtlichen Zelt-Spann- und -Trocknungsaktion führt, sorgt fürs unvergessliche Campererlebnis. Endlich gehts richtig los! Wir erreichen die Baumgrenze, es wird immer steiler und steiniger und plötzlich versteht man den Beschrieb im Reiseführer, wo zu lesen ist, dass der Trail nicht für jedermann sei.

Kurz vor dem Pass zieht Nebel auf und es beginnt zu regnen (Bis da wusste ich gar nicht, wie Res fluchen kann). Während des Aufstiegs sind die unterschiedlischsten Gegenstände zu bestaunen, Werkzeuge und Maschinenteile sowie die Ueberreste einer Seilbahn. Der Abstieg, nun auf kanadischem Boden, ist nicht mehr so steil, der stetige Regen macht aber der Moral zu schaffen. Am späteren Nachmittag hörts endlich auf und man kann sich in der schönen Landschaft etwas umsehen.

In Deep Lake, dem Schluss der zweiten Etappe, wird als erstes das Material zum trocknen aufgehängt. Die Hörnli mit Käse zum Abendessen schmecken ausgezeichnet.

Der dritte Tag beginnt freundlich, die Sonne scheint, dem Hang entlang wandernd geniessen wir die Aussicht auf Lindemann- und später Bennet-Lake. Nach dem Mittag ist nach insgesamt 53 Kilometern das Trailende, und kurz darauf der Bahnhof von Bennet erreicht. Das Bahnhofbuffet ist zugenagelt und sieht trostlos aus. Das Einzige, das es neben vier Hütten und jeder Menge Landschaft noch zu sehen gibt, sind einige Schilder mit der Aufschrift keep out.

Mit der Bahn bis zurück Fraser, wo wir in den bestellten Bus umsteigen können der uns nach Dyea bringt. In Skagway geniessen wir danach im historischen, 1980 wiedereröffneten, Red OnionČ-Saloon die Rückkehr in die Zivilisation. Das Zelt will vor der Weiterreise gereinigt und gerollt, Rucksäcke ausgepackt, Vorräte ergänzt werden. Beim Bummel durch Skagway werden die schönen Nuggets bewundert, die einige Souvenirläden ausgestellt haben. Ein Geschäft hat ein privates Museum angegliedert. Darin befinden sich viele interessante Sachen aus der Zeit des Goldrausches.

Auf dem 1942 erbauten Alaska-Highway nordwestwärts zurück nach Anchorage. Den letzten Tag vor dem Abflug nutzen wir, um in Girdwood, südlich von Anchorage gelegen, am Crow-Creek bei einer alten Goldmine noch einmal nach Gold zu suchen.

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